Fast jedes WordPress Webdesign wird heute meist mit einem sog. Pagebuilder und fertigen Mehrzweck-Themes umgesetzt. Der Vorteil dieser „Fertiglösungen“ ist, dass jedermann mit einem Drag and Drop Editor eine WordPress Website erstellen kann. Die einzelnen Boxen, Überschriften und Elemente haben vorgegebene Stile und sehen von Anfang an „gut aus“. Auch kann das Multipurpose Theme auf die/den eigene(n) CI/Styleguide bzw. die Farben des Logos angepasst oder eigene Schriftarten verwendet werden.
Die weltweit bekanntesten Mehrzweck-Themes sind: DIVI, Avada und Enfold.
Der Preis der Einfachheit: das passiert, wenn man kein eigenes WordPress Theme erstellt
So ein fertig gekauftes Theme ist wirklich praktisch, denn es ermöglicht auch Laien – völlig ohne HTML- und CSS-Kenntnisse, eine Website zu erstellen. Die Einfachheit hat jedoch Ihren Preis und wirkt sich auf die WordPress Website Kosten aus.
Im Gegensatz zu selbst erstellten WordPress Themes, sind Mehrzwecklösungen beschränkt in Ihren Anpassungsmöglichkeiten. Außerdem lassen sich wichtige Attribute wie z.B. der Zeilenabstand (die Höhe einer Zeile im Schriftsatz) oder die Innenabstände/Außenabstände einzelner Container nicht global (bzw. nur umständlich) für die gesamte Website regeln. Dies ist besonders unschön, wenn eine Unternehmens-Website z.B. ein Corporate Design, bzw. einen Styleguide einhalten soll, dieses aber mit dem Pagebuilder einer Fertiglösung nur beschränkt umsetzbar ist. Die weitere Unterlegenheit von Fertigthemes ggü. extra erstellten WordPress Themes zeigt sich im Folgenden.
Welches Fiasko das Erstellen eines WordPress Theme verhindern kann
Ein weiteres Manko von WordPress-Baukasten-Systemen, kommt bei umfangreichen Websites (ohne eigenes WordPress Theme) zum Tragen. Hat man beispielsweise 30 oder mehr Unterseiten, die alle verschiedene Leistungen des Unternehmens-Portfolios beschreiben sollen, hat man ein Problem.
Jede Seite muss dieselben Abstände an Überschriften und Boxen aufweisen. Die Abstände von Überschriften zum Fließtext, der Zeilenabstand, die Innenabstände etc. müssen auf jeder Unterseite manuell im Layout Editor/Pagebuilder angepasst werden. Die immensen Aufwände um auf jeder Unterseite dieselbe Optik zu gewährleisten, sind nicht mehr kalkulierbar. Und noch schwieriger wird es, wenn es an die Darstellung auf mobilen Endgeräten geht. Wer jedoch ein eigenes Theme z.B. von einer WordPress Agentur in Zürich oder Basel erstellen lässt, braucht sich hierum nicht zu sorgen.
Hat man kein eigenes WordPress Theme, explodieren die Aufwände beim Erstellen des Mobile Design
Jede Unterseite muss abgeglichen und ggf. angepasst werden. Peinlich genau muss jede Box auf ihre Abstände zu den umliegenden Containern kontrolliert werden. Abstände, Schriftgrößen, Farbcodes etc. müssen abgeglichen werden. Bei großen Unternehmens-Websites (ohne eigens erstelltes WordPress Theme) mit mehr als 100 Unterseiten, kann dies schnell mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Wenn Mitarbeiter ohne eigens für die Firma erstelltes WordPress Theme „mitarbeiten“
In großen Unternehmen sind oft mehrere Mitarbeiter mit der Erstellung und Pflege des Contents beschäftigt. Nicht jeder Mitarbeiter hat den selben technischen Kenntnisstand und nicht jeder Mitarbeiter pflegt Inhalte gleich sorgfältig. Ist das eigene WordPress Theme mit einem Pagebuilder aufgebaut, muss es eine Kontrollinstanz für die Optik auf Desktops und mobilen Endgeräten geben. Das macht die Pflege und Erstellung neuer Inhalte unglaublich aufwendig und oft greifen Kunden in einem solchen Fall auf meinen WordPress Support zurück. Jede Änderung muss abgesprochen werden. Jede Änderung muss auf mobilen Endgeräten getestet werden. Alles nur, weil mit Multipurpose Themes und Pagebuildern kein einheitlicher Standard definiert werden kann, der für die exakt gleiche Darstellung der Inhalte auf allen Seiten sorgt.
Der Update-Horror beim (fremd-erstellten) Multipurpose-Theme
Die meisten Multipurpose-Themes werden von großen Entwickler-Teams aus Indien oder Rumänien entwickelt. Dort sitzen wirklich fähige Programmierer, die so manchen deutschen WordPress Entwickler das Fürchten lehren würden. Doch jeder Entwickler als Individuum stellt auch ein Risiko dar. WordPress selbst erhält fast jeden Monat neue Features. Die Mehrzweck-Themes müssen daher regelmäßig angepasst werden, um mit den neuen WordPress-Funktionen mitzuhalten. Wird nun z.B. der Pagebuilder des Themes um neue Funktionen erweitert, kommt es unweigerlich zu Konflikten mit bestehenden Inhalten. Werden diese Konflikte vom Hersteller des Fertig-Themes nicht richtig gelöst, kann dies auf der gesamten Website zu Fehldarstellungen führen. Vor einiger Zeit hatten wir einen Sonderauftrag. Zwei Entwickler durften in Vollzeit ganze 6 Wochen mit dem Ausmerzen solcher Fehler verbringen. Die umfangreiche Website eines deutschen Großkonzerns war mit dem Avada Theme und nicht mit einem eigens erstellten WordPress Theme ausgestattet worden. Dieses Fertig-Theme hatte nun bei einem Major Update die komplette Darstellung auf über 400 Unterseiten zerstört.
Der Weg – Wie die WordPress Theme-Erstellung eigentlich gedacht war
Völlig anders sieht die Sache aus, wenn man von Grund auf ein eigenes WordPress Theme entwickeln lässt. Das für das Unternehmen erstellte WordPress Theme regelt durch ein globales Stylesheet und einmalig definierte Templates exakt, welche Abstände an welchen Containern angewendet werden. Es regelt die Größe der Überschriften, die Zeilenhöhe von Überschriften und Fließtexten, die Darstellung und Abstände von Bildern und das sogar für die Darstellung auf mobilen Endgeräten. Alles wird beim Erstellen des WordPress Themes genau einmal definiert und dann automatisch vom System auf alle Inhalte angewendet. Der Mitarbeiter fügt quasi nur noch Texte und Bilder ein und das System regelt die Darstellung völlig von selbst. Die Eingabe von Texten kann von Laien ohne HTML- und CSS-Kenntnisse vorgenommen werden. Denn im WordPress Backend gibt es lediglich einen Texteditor und vordefinierte Felder, in welche der Mitarbeiter seine Inhalte einfügt.
Ein eigenes WordPress Theme entwickeln lassen – was ist der Nachteil?
Die Entwicklung eines WordPress Themes für das eigene Unternehmen bringt viele Vorteile mit sich. Zunächst ist jedoch mehr Planung und Abstimmung nötig, als mit einem „fertigen“ Themes – bzw. sog. Multipurpose Themes. Die Erfahrung mit dem Erstellen von Dutzenden WordPress Themes hat jedoch gezeigt, dass sich dieser „Mehraufwand“ zum Ende des Projektes hin und vor allem bei der Pflege und Neu-Erstellung von Content vielfach auszahlt.
Zunächst muss also zusammen mit Ihrem WordPress Freelancer festgelegt werden, welche Art von Inhalten auf die Website kommen sollen. Dann muss festgelegt werden, wie diese Inhalte auf der Website gruppiert werden sollen (Thematisch und optisch).
Fragen wie z.B. folgende müssen zwingend vorab geklärt werden:
- Welche Themen werden gruppiert?
- Wie wird das Portfolio des Unternehmens gruppiert?
- Welche Ansprechpartner müssen auf welchen Unterseiten zu finden sein?
- Wie wird das Hauptmenü strukturiert?
- Gibt es mehrere Unternehmens-Standorte, die alle eine eigene Unterseite erhalten?
- Und vieles mehr
Der SEO-Vorteil bei eigens erstellten WordPress Themes
Vor allem aber, muss die komplette SEO-Strategie hierbei zwingend im Voraus bedacht werden. Da die komplette Struktur der Seite vor der Programmierung eines eigenen Themes bedacht werden muss, ist auch SEO komplett vorher zu definieren. Dies erfolgt anhand einer Keyword-Recherche, einer Keyword-Gruppierung und Festlegung der Verlinkungs-Architektur. Hört sich nach viel Arbeit an und das ist es auch. Aber wer hierbei nichts dem Zufall überlässt, hat eine Garantie auf Top-Rankings. Dies ist mit dem weit verbreiteten „Hin und her“ bei Mehrzweck-Fertig-Themes nicht der Fall.
Der Weg zum WordPress Webdesigner
Anschließend muss ein Web Designer bzw. Grafiker Entwürfe für das Aussehen der Website erstellen. Bei diesem wichtigen Schritt wird bis ins Detail bestimmt, wie der Header und der Footer aussehen sollen. Es wird das Aussehen der verschiedenen Menüs definiert. Es wird definiert, wie die Startseite aussehen soll. Es wird definiert, wie Leistungsbeschreibungen aussehen sollen usw.
Diese Entwürfe werden dann mit dem Kunden/Product Owner abgestimmt. In der Regel gehen die Entwürfe etliche Male in die Korrekturschleife bis schlussendlich dann eine Einigung aller Beteiligten über die Designs erzielt wurde. Dies bedeutet nicht, dass nichts mehr verändert werden kann. Aber es ist der Stand den die WordPress Programmierer einer WordPress Agentur zunächst umsetzen werden.
Das Design steht – los geht’s mit dem Erstellen des WordPress Themes
Nun kann endlich das WordPress Theme von einem Entwickler bzw. WordPress Programmierer erstellt werden. Hierzu sind je nach Umfang mehrere Tage und manchmal mehrere Wochen nötig. Doch bereits wenn der Header, der Footer und das erste Template fertiggestellt wurden, können die Verantwortlichen für den Content mit der Einpflege beginnen. Das WordPress Theme muss also nicht erst vollständig fertig programmiert sein, damit bereits die ersten Inhalte eingepflegt werden können. Dieses Vorgehen spart eine Menge Zeit und ermöglicht es selbst umfangreiche Websites in nur wenigen Wochen umzusetzen und zu launchen.
Die Phase der Theme-Programmierung für die WordPress Website
Obwohl alles bis ins Detail definiert wurde, ergeben sich während der Entwicklung des eigenen WordPress Themes oft Fragen. Diese Fragen sind z.B. „auf welche Weise soll der Content nachher vom Mitarbeiter eingepflegt werden?“ oder „Was soll passieren, wenn ein Video agespielt wird – soll es sich in einer Lightbox öffnen oder soll es direkt im Content abgespielt werden?“
Solche Fragen sollten schnellstmöglich geklärt werden können. Darum ist es wichtig, dass der Projektverantwortliche auf Kundenseite, bzw. der Product Owner kurzfristig erreicht werden kann. Meist lassen sich die Fragen aber auch in einem sehr kurzen wöchentlichen Telefonat klären.
Die Einpflege des Contents ins frisch erstellte WordPress Theme
Zu Beginn wird der Content meist von unserem Team eingepflegt. Die Texte werden als Word Dokument vom Kunden oder einer Textagentur geliefert und anschließend von uns übernommen. Kunden können aber auch initial bereits ihre Texte, Bilder usw. selbst einpflegen. Eine vorherige Schulung der Mitarbeiter ist hierbei sehr hilfreich.
Metadaten nach dem Erstellen des WordPress Themes richtig einpflegen
Auch die Meta Description und der Meta Title sollten für jede Unterseite im Voraus definiert werden. Spätestens beim Livegang müssen diese bei sämtlichen Unterseiten eingepflegt sein.
Qualitätssicherung nach dem WordPress Theme erstellen
Bevor die neue Website mit dem fertig programmierten WordPress Theme online gehen kann, muss die Seite komplett auf die Darstellung auf mobilen Endgeräten getestet und optimiert werden. Dieser Schritt sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden, da jeder Browser seine Eigenarten hat. Die Unternehmens-Website soll auf allen aktuell auf dem Markt befindlichen Endgeräten optimal dargestellt werden. Wer diesen Schritt überspringt, riskiert eine hohe Absprungrate seiner Besucher und damit seine Rankings, Leads und Umsätze.
Der Livegang nach dem Erstellen des WordPress Themes
Haben mehr als vier Augen ihr „Ok“ zum Launch gegeben, wird es Zeit „Live zu gehen“. Wenn die Seite bereits bestehende Rankings in Google hat, ist ein Zwischenschritt unerlässlich:
Die Redirects. Um bestehende Rankings zu sichern, fertigen wir eine Redirect Map an. Dies ist im Grunde eine einfach Excel-Datei. In Spalte A sind alle alten URLs definiert. In Spalte B sind die jeweiligen neuen URLs definiert. Fallen einzelne Seiten weg oder werden diese konsolidiert, muss mit dem Kunden abgesprochen werden, wohin die alte URL weiterleiten soll. Dies wird alles in der Excel-Datei festgehalten. Sobald dieser Schritt abgeschlossen wurde, erzeugen wir aus der Excel-Datei eine Redirect Datei für den Webserver. Hieraus leitet der Webserver dann die Weiterleitungen ab und sorgt somit dafür, das die User in Google nicht „ins Leere laufen“. So ist sichergestellt, das bestehende Rankings direkt übernommen oder sogar verbessert werden. Sind die Redirects fehlerhaft oder erzeugen einen 404-Fehler, erzeugt dies unweigerlich eine hohe Absprungrate, welche bei Google innerhalb kürzester Zeit zu Rankingverlusten führt. Auch nach der Liveschaltung Ihrer Website, sollte regelmäßig auf 404-Fehlern geprüft werden. Dies kann z.B. im Rahmen eines WordPress Wartungsvertrag 1x monatlich gemacht werden.